Elsass

Weinanbau im Elsass wurde vermutlich bereits in vorrömischer Zeit von den Kelten betrieben. Unter römischer Herrschaft erlebte er eine Blütenzeit, die mit dem Einfall der Germanen im 5. Jahrhundert endete. Einen neuerlichen Aufstieg erlebte der Weinbau erst wieder unter dem Einfluß der Mönchsorden. Dokumente aus dem 9. Jahrhundert belegen bereits einen Weinanbau in mehr als 160 Orten. Im 16. Jahrhundert wurde auf einer ca. doppelt so großen Fläche wie heute Wein angebaut. Zahlreiche noch erhaltene Gebäude aus dem Zeitalter der Renaissance zeugen von dieser Blütezeit. Aus dieser Zeit ist auch schon ein erster Ansatz für eine Art AOC zu erkennen. Damals setzte ein Weinbauverband aus Riquewihr einen Erntezeitpunkt fest und bestimmte die anzupflanzende Rebsorten. Der Dreizigjährige Krieg setzt dieser hohen Zeit ein Ende und bringt Krieg, Hunger und die Pest über das Land. Es wurden praktisch alle Rebflächen zerstört. Nach Beendigung des Kriegs erholt sich der Weinbau wieder und die Anbaufläche steigt auf über 30.000 ha. Unter dem Einfluss von Reblaus und Rebkrankheiten wie dem Mehltau, des kostengünstigen Eisenbahntransports und dem zunehmenden Bierkonsum ging der Weinbau auf eine Fläche von nur noch 9.500 ha, davon 7.500 ha in der heutigen Appellation, auf einen Tiefstand zurück. Durch den jahrhundertelangen deutschen Einfluss entstand im Elsass eine gänzlich andere Form der Weinkultur als im restlichen Frankreich. Dies macht sich auch jetzt noch speziell bei der Herstellung und den Rebsorten bemerkbar.