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Den Weinbau haben die seehandelstreibenden Phönizier und Griechen etwa 500 vor Christus nach Gallien gebracht. Er entwickelte sich zuerst in der Provenz und im Languedoc und später in Bordeaux oder dem Norden der Rhone und griff von dort auf das ganze heutige Frankreich über. Weil der Durst der Gallorämer keine Grenzen kannte, wurde der Weinbau ein blühender Wirtschaftszweig. Nachdem Kaiser Probus per Erlass alle Pflanzverbote abgeschafft hatte, eroberte die Rebe auch die nördlicheren Lagen, Champagne, Burgund, Loire, das Pariser Becken. Mit dem Zusammenbruch des Römischen Reichs kam der Weinbau in den ehemaligen Provinzen praktisch zum Erliegen, die Kenntnisse überlebten jedoch in den Klöstern – Hüter der Zivilisation. Die Renaissance des französischen Weinbaus ging von Citeaux bis Burgund oder Saint-Chinian im Languedoc aus. Im hohe Mittelalter blühte der Weinbau auf: Bordeaux, unter englischer Herrschaft, belieferte das britische Inselreich. Die Champagne, das Burgund und das Pariser Becken versorgten die durstige Kapitale. Im späten 18. Jahrhundert leistete sich nicht nur der Adel besseren Wein, sondern auch der wachsende Mittelstand. Eine neue Kategorie von Rebensaft entstand: das teure und gesuchte Luxusprodukt Grand Vin. 1875 fuhr Frankreich auf seiner Rebfläche von 2,5 Millionen Hektoliter. Doch in den nächsten Jahren sank sie drastisch: Ein Schädling, die Reblaus, vernichtete einen Grossteil der Reben. Erst in den 1980ern erreichte der Weinbau in Frankreich wieder einen ähnlichen Stellenwert wie vor den Krisenjahren.